Trinkwasserschutz / Grundwasser

Die Überfrachtung der Landschaft mit Nährstoffen – die Eutrophierung bzw. Überdüngung – ist seit Jahrzehnten eines der gravierendsten Umweltprobleme in Deutschland. Am augenfälligsten gilt dies für Flüsse und Seen, Küstengewässer und Meere (im Extremfall Algen- und Blaualgenblüten, tote Zonen am Meeresgrund etc.). Aber auch Landlebensräume werden durch Nährstoffeinträge stark beeinträchtigt und verarmen in ihrer Artenvielfalt. Die landwirtschaftliche Praxis, v.a. die landwirtschaftliche Düngung, ist hauptverantwortlich für den Großteil der in Natur und Landschaft eingetragenen Nährstoffe. Da europäische Vorgaben und die selbstgesteckten Ziele der Bundesregierung zur Nährstoffreduktion in der Landwirtschaft aktuell weit verfehlt werden, ist der „gute Zustand“ in Flüssen, Seen und Küstengewässer (Wasserrahmenrichtlinie) sowie im Grundwasser (Grundwasserrichtlinie) überwiegend nicht zu erreichen, ebensowenig wie die Ziele für den Meeresschutz in Nord- und Ostsee (internationale Abkommen und Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie).

Mit zehn Forderungen zur aktuellen Novelle der Düngeverordnung appellieren der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Greenpeace, GRÜNE LIGA, Naturschutzbund Deutschland (NABU), WWF Deutschland und der Deutsche Naturschutzring (DNR) an die Bundesregierung, die Nitrat- und Phosphatbelastung zu minimieren. Das gemeinsame Eckpunktepapier der Verbände findet ihr hier. Die gemeinsame Stellungnahme der Verbände zur Düngeverordnung ist hier nachzulesen.

Weiterführende Informationen enthält der Artikel „Die Düngeverordnung (DüV) – zentrales Instrument für das Erreichen (oder Nicht-Erreichen) der Umweltziele für Binnengewässer und Meere“ im GRÜNE LIGA – WRRL-Rundbrief Überdüngung und Eutrophierung.

Über die Auswirkungen verfehlter Landnutzung auf die Ressourcen zur Trinkwassergewinnung berichtete Frau Dr. Christina Aue vom Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) auf dem GRÜNE LIGA – Seminar "Bioenergie und Bioökonomie - Agrarboom ohne Rücksicht auf die Gewässer". Dieser und die weiteren Vorträge sind hier abrufbar.